29.5.2025

Hosea

Im Buch des Propheten Hosea 6 steht:

Auf, lasst uns streben nach Erkenntnis,
uns ausrichten auf Erkenntnis des Herrn.

Menschen erkennen sich nicht einmal selbst
und sollen dann nach Erkenntnis Gottes streben?

Menschen erkennen sich selbst immer besser,
je mehr sie Erkenntnis Gottes haben.

Gottes Geist schenkt uns Gott-Erkenntnis.
Gottes Geist schenkt uns Menschen-Erkenntnis.

Auf, lasst uns streben nach Erkenntnis,
uns ausrichten auf Erkenntnis des Herrn.

Dazu fordert uns der Prophet Gottes auf.

2. Kierkegaard

Wir lernen:
Gott – Vergangenheit:
Israel, Jesus Christus.
Gott – Gegenwart:
Lebensbeziehung.
Gott – Zukunft:
er wird kommen, vollenden
wir kommen zu ihm.

Jedoch: Gott ist
nur Gegenwart.
Ewige Gegenwart
in Menschen Vergangenheit,
in Menschen Gegenwart,
in Menschen Zukunft.
Berührung mit ewiger Gegenwart Gottes
in jeglicher Zeit.

Jesus Christus
eintauchen in seine Gegenwart,
die auch Vergangenheit ist
und Zukunft sein wird.
Im Glauben teilhaben
an der Gegenwart Christi,
gleichzeitig sein mit ihm,
der war, ist, sein wird.

Gleichzeitigkeit:
nicht nur Wissen,
nicht nur Angelerntes,
nicht nur Tradition,
nicht nur Kultur,
nicht nur Gefühl.
Gleichzeitigkeit:
Jetzt mit Gott in Christus.

Bibellesen
in der Gleichzeitigkeit,
Vergegenwärtigung der Vergangenheit,
Vergegenwärtigung der Zukunft
im Gottesgeist.
Gebet
in der Gleichzeitigkeit
der Gemeinschaft Glaubender Allerzeit.

*

Angestoßen von Kierkegaards Überlegungen zur Gleichzeitigkeit. Christen können neben dem üblichen Zeitverständnis (Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft) ein anderes haben, denn Gott der immer war – der sich in der Geschichte des jüdischen Volkes zeigte und zeigt, der sich in der Geschichte der Völker zeigte und zeigt -, ist derselbe, der war, der ist, der kommen wird. Glauben ist Einklinken in die ewige Gegenwart Gottes. Was ich auch so spannend finde: Dass wir das ansatzweise in der Kunst finden. In Bildern, die die Geburt Jesu zeigen, finden wir zum Beispiel manchmal schon Hinweise auf das Sterben Jesu. So weisen auch die Evangelien schon zu Beginn auf das Ende.

3. Ängste

Der Mensch ist ein Angstbündel.
Wie viel Ängste er entwickeln hat,
wie viel Ängste ihn begleiten, antreiben.

Individuelle Ängste,
gesellschaftspolitische Ängste,
Ängste um Umwelt und Klima.
Eingeredete Ängste,
Ängste, verbunden mit der Existenz:
sozial – um andere, um sich -,
finanziell, medizinisch,
diffuse Ängste:
„Der Himmel fällt auf den Kopf.“

Ängste betreffen Zukunft.
Einbruch des Gefürchteten,
des kleinen Gefürchteten,
des immens großen Befürchteten.

Unser Gott,
wir legen uns Angstbündel
in Deine Hand.
Deine Hand gibt
Kraft, Gelassenheit zu überstehen
Mut und Geborgenheit, um weiterzugehen
in die Zukunft,
die Deine Hand ist.

4. Mainstream

Mainstream
ist gut.

Mainstream
ist gut,
wenn er nicht missbraucht wird.

Mainstream
ist gut,
wenn er nicht missbraucht wird
von Ideologen.

Mainstream
ist gut,
wenn er nicht missbraucht wird
von Ideologen,
die freie Menschen beherrschen wollen.

Mainstream
ist gut,
wenn er nicht missbraucht wird
von Ideologen,
die freie Menschen beherrschen wollen.
Mainstream erzeugt Mitläufer,
Speichellecker, Steigbügelhalter…

Als Freie im Mainstream leben –
ist eine Kunst, die Marionetten nicht kennen.

5. Naturgesetze

Naturgesetze.
Wunderbar, dass es sie gibt.
Punkt.
Aber: Warum gibt es sie?

Moralgesetze.
Wunderbar, dass es sie gibt.
Oh, no!
Stöhnt so mancher auf.
Aber: Warum gibt es sie?

Zufall.
Alles Zufall.
Zufall, Zufall, Zufall!

Sagen wir mal zufällig:
Gott sei Dank,
durch seinen Geist,
dass es sie gibt.
Sonst gäbe es uns auch nicht.

6. Glaubensbekenntnis: auferstanden

Ich glaube,
dass Jesus Christus auferstanden ist.
Ich glaube,
dass er auferstanden ist,
weil Zeugen in der Bibel darüber jubeln.
Ich glaube,
dass er auferstanden ist,
weil seine Auferstehung meine Auferstehung ist.
Ich glaube,
dass er auferstanden ist,
weil er mir im Herzen lebt.
Ich glaube,
dass er auferstanden ist,
weil er mir den Glauben schenkt.
Ich glaube,
dass er auferstanden ist,
weil seine Liebe im Herzen wirkt.
Ich glaube,
dass er auferstanden ist,
weil es vielen so geht,
dass sie in ihrem Herzen seine Liebe spüren,
dass sie mit ihrem Leben ihn lieben.
Ich glaube,
dass er auferstanden ist,
weil wir viele sind, bis heute, die jubeln.

7. MarthaChristen

Martha-Christen
sind manchmal
hart mit sich selbst,
hart zu anderen.

Maria-Christen
hören auf das Wort von Jesus.
Manchmal
verwechseln sie es mit dem eigenen.

Martha-Christen
und Maria-Christen
liegen in der Hand
von Jesus Christus.

Und alle Christen
zwischen Maria und Martha
liegen ebenso
in der Hand Gottes.

Text: Lk 10,38-42

8. Von Ewigkeit zu Ewigkeit

וּמֵעוֹלָם עַד־עוֹלָם אַתָּה אֵל
ἀπὸ τοῦ αἰῶνος ἕως τοῦ αἰῶνος σὺ εἶ, ὁ Θεός

Gott – von Ewigkeit zu Ewigkeit,
Ewigkeit zu Ewigkeit:
ohne Anfang, ohne Ende,
vor der Zeit und nach der Zeit,
Gott in Jesus Christus in der Zeit,
aber ohne Vergangenheit, Gegenwart, Zukunft,
Gott in Jesus Christus in der Zeit – außerhalb der Zeit.

Dreieiniger Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit:
Wille und Wärme von Ewigkeit zu Ewigkeit,
Licht und Leben von Ewigkeit zu Ewigkeit,
Kommunikation von Ewigkeit zu Ewigkeit,
Gemeinschaft und Gnade von Ewigkeit zu Ewigkeit,
Liebe und Herrlichkeit von Ewigkeit zu Ewigkeit
Freude und Freiheit von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Schöpfung – Mensch – kleines Wesen in der Zeit,
Mensch – kleines Wesen in der Zeit,
Gott will Dich in sich bergen, von Ewigkeit zu Ewigkeit.

Ὅτι σοῦ ἐστὶν ἡ βασιλεία καὶ ἡ δύναμις καὶ ἡ δόξα
εἰς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων. ἀμήν. (Mt 6,13)

9. Lüge – Wahrheit

Das Gegenteil von Lüge ist nicht Wahrheit.
Wahrheit ist ein religiöser Begriff.
Wahrheit gibt es, auch wenn Menschen sie nicht erkennen.
Gott ist die Wahrheit, das moralische Ziel ist Wahrheit.

Das Gegenteil von Lüge ist Wahrhaftigkeit.
Das Spannende an Lüge und Wahrhaftigkeit:
Für eine Gesellschaft ist Lüge ein sehr großes Übel.
Wahrhaftigkeit: Menschen stehen für ihre Aussage ein.

Für den Einzelnen kann Lüge manchmal Lebensrettend sein.
Freilich: Wer beim Lügen erwischt wird,
um sich irgendwie mit viel Geschwätz zu retten,
der erleidet Nachteile, wenn es herauskommt.

Und wenn er ein ehrlicher Mensch ist,
hat er Nachteile,
weil er sich damit selbst schwächt,
seine Wahrhaftigkeit zerstört er sich selbst.

Und dann gibt es die Menschen, die Wahrhaftigkeit höhnen,
die einfach MimikriMenschen sind:
Ihr Lebenselexier ist: Täusche die anderen.
Das können sie mit einer bewundernswerte Kunstfertigkeit.

Sie sind diejenigen, die eine Gesellschaft zerstören:
wem kann man noch trauen,
wenn MimikriMenschen überhand nehmen?
Sich selbst?

*

Jesus Christus sagt, so hörte ihn Johannes sprechen:
Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben,
zum Vater – Gott – kommt man nur durch mich.

Nachfolge Christi:
auf dem Weg sein
– in der Wahrheit, im Leben –
zur Wahrheit, zum Leben,
zur Wahrhaftigkeit.

11. Zu Christus kommen

Wenn jemand zu Christus will,
muss er sich nicht verstellen,
den Sündlosen spielen,
den Starken, den Guten, den Netten,
den Glaubenden –
er muss auch nicht den Sünder spielen,
den Bösen, den Schwachen, den Hilflosen –
er darf sein, wie er ist.
Nur: Wer bin ich?

12. Seele

Seele überlebt.
Das denken viele Völker weltweit.
Seele wird zu einem Geist,
Seele wird zu Ahnengeist,
sie wird zu neuen Lebewesen,
sie ist irgendwo in Unterwelt,
in Oberwelt, wo auch immer.
Manche sehen sie auf einem Stern.

Christen erkennen durch Gottes Geist:
Gottes Liebe schenkt neues Leben,
der Seele, des Menschen Wesen.
Die Liebe Gottes schenkt neues Leben denen,
die es im Glauben von Gott ersehnen.

13. Maria

Maria
wusste
wohl von ihrem Sohn,
dass sie ihn verlieren wird.

Maria
ahnte,
dass ihr Sohn
sehr, sehr leiden muss.

Maria,
Mutter Jesu,
mit andauerndem Schmerz
im Herzen.

Woher
hatte sie die Kraft?
Aus der
Verheißung?

Woher
hatte sie die Kraft?
Aus dem
Gottesgeist?

Wir
haben den Sohn.
Im Glauben.
Verlieren wir ihn?

Wir
haben den Sohn:
ER selbst in uns
durch seinen Geist.

14. Ich höre

Ich höre,
das Universum ist wohl 13,8 Milliarden Jahre alt.
Ich verstehe nicht.
Aber ich sehe und spüre die Folgen:
Leben, ich lebe jetzt.

Ich höre,
Jesus Christus ist für unsere Sünden gestorben.
Ich verstehe nicht.
Aber ich sehe und spüre die Folgen:
Leben, ich lebe jetzt und ewig.

15. Folgen

Jesus Christus folgen.
Nicht auf ihn warten.
Christus ist schon da.
Schon längst da.

Öffne unser Herz,
öffne unsere Ohren,
öffne unsere Augen,
erleuchte die Vernunft.

16. Jesus Christus

μονογενής θεός (monogenḗs theós)
der einziggeborene Gott,
der einzigartige Gott,
der einzig Geborene,
einzig in seiner Art.

Johannes 1,18:
der einzigartige Gott,
ruhend im Schoß des Vaters,
ruhend am Herzen des Vaters,
dieser Mensch war unter uns.

Ein Bekenntnis
so groß:
Es sprengt alles,
es umfasst alles
es erfüllt alles.

Wer versteht?
Kopfschüttelnd weggehen
oder:
vom Gottesgeist erleuchtet: bleiben.
Erleuchtet, ergriffen: schweigen.