1. Weihnachten fällt aus

Weihnachten fällt in diesem Jahr aus –
im nächsten Jahr –
Weihnachten wird nie mehr gefeiert:
der Strom ist zu teuer.
Die Lichter bleiben aus,
die Gans überlebt im Freiland,
die Herzen werden dunkel und trüb.

Weihnachten fällt nie aus!
Weder in den reichen Ländern
noch in den Slums und Armenhäusern.
Weihnachten ist da,
wo Jesus Christus im Herzen geboren wurde.
Da benötigt man weder Energie, noch Gänse, noch Lametta.

Ja, Lichter im dunklen Winter sind schön.
Es wird auch beleuchten, wer es schön haben möchte,
wer Augen zum Glänzen bringen will.
Jesus Christus ist geboren –
Gott selbst schenkte das Licht, den Stern, die Engel
und die Lichter in den vielen Herzen.

2. Gehört

Ich habe viel über und von Gott selbst gehört.
Ich habe viel über Gott gelesen und sein eigenes Wort.
Ich habe viel vor ihm, mit ihm, über ihn nachgedacht.
Ich habe viel mit ihm, von ihm, über ihn geredet.
Ich habe viel von Gott gespürt – Du kamst zu mir.

Gott, Dir sei überschwänglich Dank.
Gott, vergib uns, was uns von Dir trennt.
Gott, Deine helle Geistes-Gegenwart gibt Mut.
Gott, wir legen uns in Deine sorgende Hand.
Gott, Deine wunderbare Liebe lebt uns hin zu Dir.

3. Ich bin groß und stark

Du musst Dich groß und stark fühlen,
nimm nur dein Leben in die Hand!
Ich nehme mein Leben in die Hand
und ich bin groß und stark.
Oft bemerken wir: Das ist Selbstbetrug.
Wir benötigen jemanden,
der uns von dem Selbstbetrug befreit:
Jesus Christus lässt uns schwach sein,
schenkt uns in der Schwäche Kraft.

3. Frieden

In der Weihnachtszeit,
in der Zeit des Friedens
reden alle vom Krieg,
von Panzern, Strategie,
Drohnen, Flugabwehr,
von Milliarden Geldern.
Redet jemand von Soldaten –
dem notwendigen Menschenmaterial
im Krieg, Krieg, Krieg?

Wie zart ist das Pflänzchen Frieden.
Unermüdlich in die Kriegsrhetorik einwerfen:
Krieg, Krieg, Krieg, Fri…, Krieg, Krieg, …den,
Krieg, Krieg, Frieden, Krieg…, Frieden…
Hineinrufen in die Sprachlosigkeit: Verhandlungen!
Hineinrufen in die Kriegsrhetorik: Abrüstung!
Hineinrufen in die Welt der Zerstörung: Gemeinschaft!
Hineinhandeln in die Welt der Gewalt: Haltet ein!
Hineinhandeln in den Hass: Frieden, Frieden, Frieden!

Hineinrufen und -handeln:
Ehre sei Gott – dessen hilfreiche Herrlichkeit sich
im verletzlichen Jesus-Säugling den Menschen zuwendet –
und Frieden den Menschen, die in und aus seiner Liebe leben.

4. Stille Nacht

Stille Nacht – Sehnsucht nach der Stillen Nacht.
Die Nächte sind nicht still,
die Nächte waren nie still,
auch in der Nacht, da Jesus geboren ward:
sie waren nicht still, die Nächte.

Menschen auf der Flucht,
Menschen in den Kriegen,
Menschen krümmen sich in Schmerzen,
Menschen tun einander Gewalt an,
Menschen mit ihren Schreien in den Herzen.
Stille Nacht – die Nacht, in der das Herz Ruhe findet,
Ruhe des Vertrauens, des Glaubens, der Liebe, der Freude.

Weil Gott in Jesus Christus in die Welt gekommen ist.
Weil Gott in Jesus Christus in die Herzen kommt.

5. Freude

Freude!
Weihnachtsfreude!
Gott in Jesus – Friede, Licht!

Sofort kommen die Abers!
Freuen, obwohl…?
Freuen, warum?

Einen Lichtstrahl der Jesus-Freude einlassen.
Einen kleinen, klitzekleinen Lichtstrahl.

Und Gott bitten:
Durchleuchte mein Herz.

6. Befreiung

Jesus Christus ist das Licht,
das die finstere Nacht der Ängste durchbricht.

Die finstere Nacht:
Ängste des Aberglaubens,
politische Ängste,
Ängste vor Mangel und
Ängste vor Mängeln,
soziale Ängste,
Ängste vor perfiden und fiesen Gegnern,
Ängste befürchteter Not-Zukunft,
Herzensängste,
Angst vor dem Tod.

Jesus Christus ist das Licht,
das die finstere Nacht der Ängste durchbricht.
Darum fürchte Dich nicht.

7. Nacht der Nächte

In der Nacht der Nächte, als Jeschua geboren wurde,
sagen uns Wissenschaftler der Moderne,
kam kein Hirte, kam kein Weiser, sangen keine Engelscharen.

In der Nacht, als Jeschua geboren wurde,
schrie eine Frau in Geburtswehen,
ein kleiner Echoschrei des Lebens folgte.

Das wars. Die Grillen zirpten weiter,
die Nachtinsekten brummten wie wild,
die Nachtvögel schrien, Ziegen meckerten.

Vielleicht konnten Hirten nicht schlafen,
erhoben die Köpfe zu dem besternten Himmel
und murmelten müde: Gott sei Dank!

Vielleicht brüteten weise Menschen über Schriften,
rieben sich die tänenden, trockenen Augen,
ihre Herzen begannen ahnend zu jubeln.

Vielleicht nahmen Mütter ihre Kindchen in den Arm,
sangen ihnen ein Nachtliedchen
voller Hoffnung, voller Erwartung, voller Liebe Gottes.

Und die Hirten, Weisen, Mütter der nächsten Jahrhunderte,
zogen hin zur Krippe, zogen hin zum Mirjam-Kind,
nach der Nacht, in der Jeschua geboren worden war.

Mehr war nicht. Im Himmel herrschte große Freude –
auf Erden, in Herzen verbreitete sich warmes Freude-Licht,
nach der Nacht, in der Jeschua geboren worden war.

8. Zeitenwende

Zeitenwende: Christus wurde geboren!
Zeitenwende: Gott wurde Mensch!
Zeitenwende: vor Christus – nach Christus!

Keine Zeitenwende: Geld für Waffen.
Keine Zeitenwende: Geld für Abschreckung und Tötung.
Keine Zeitenwende: Militärische Bündnisse stärken.

Missbrauch des Wortes Zeitenwende durch Politik.
Arroganz der Politik: Tötendes mit Worten zu verharmlosen.
Verführende Politik: Jämmerliche Rückschritte mit großen Worten aufzublähen.

Zeitenwende: Christus wurde geboren!
Zeitenwende: Gott wurde Mensch!
Zeitenwende: vor Christus – nach Christus!

9. Lärm

Rauschen der Autos.
Brausen der Züge.
Brummen der Flieger.
Hämmern der Bässe.
Lärm, Lärm, Lärm.
In diesem Lärm-Meer dann und wann
das leise Piepsen des Frühlingsvogels.

Lamm

In den Fängen des Adlers
das Lamm
Gottes
Lamm
nicht nur in römischer Zeit.
Ewig.
Das heißt: auch heute.

In den Fängen des Todes
das Lamm
Gottes
Lamm
nicht nur in alter Zeit
nicht ewig.
Das heißt: auch heute Auferstehung.