(29.10.)

1. Geist Gottes

Gott das sanfte Geistwehen.
Bevor wir ihn wahrnehmen möchten.
Es geschieht.
Erst dann nehmen wir wahr,
dass es geschah.
Wenn ich will.
Ja, ich will.

2. Vater-unser

Haben wir vergessen,
dass wir im „Vater unser“ beten:
DEin Wille geschehe, Gott?

Lieber ist uns
der weitere Teil des Vater unsers:
Wir beten: Gib uns! und Vergib uns!

Haben wir vergessen,
dass dem folgt:
Wie auch wir vergeben?

Wir vergessen
und fragen und fragen:
Warum mir? Warum ich?

Es geht um Dich,
himmlischer Vater,
denn DEin ist die Herrschaft.
Denn DEin ist die Herrlichkeit.
Ewig
.

Und ich?
Ich darf frei beten!:
Vater, im Himmel.
DEin Wille geschehe.

Amen.

3. Erwartungen

Jesus entspricht
nicht
den Erwartungen,
die Zeitgenossen
an ihn hatten.

Jesus Christus entspricht
nicht
den Erwartungen,
die Menschen bis heute
an ihn hatten und haben.

Jesus Christus
sprengt Erwartungen
ins Wunderbare
über Erwarten
und Verstehn.

4. Glaube

Hoffnung
ist das,
was Jesus Christus uns bringt.
Hoffnung auf Gott.
Hoffnung auf Menschlichkeit.
Kraft
ist das,
was Jesus Christus uns bringt.
Kraft für die Hoffnung.
Kraft, Menschlichkeit zu üben.
Glaube
ist das
was Jesus Christus uns bringt.
Glaube an die Menschlichkeit des Menschen.
Glaube an die Menschlichkeit Gottes.

5. Entdeckerfreude

Entdeckerfreude.
Gott neu entdecken.
Neues von Gott entdecken.
Neues von mir entdecken.
Neues in der Beziehung
von mir zu Gott,
von Gott zu mir entdecken.
Entdeckerfreude.

6. Elf Augenblicke Glück

1.

Sonnenwärme
und Windeswehen auf der Haut,
Blätterrascheln,
Vogelzwitscher,
Duftluft,
ein dankbares Herz.

2.

Sonnenwärme
und Windeswehen auf der Haut,
Meeresschaukeln,
Meeresrauschen,
Möwenruf,
ein dankbares Herz.

3.

Beglückende Begegnung,
Lächeln vielleicht,
Berührung vielleicht,
Augenschmaus vielleicht,
ein dankbares Herz.

4.

Wunderbares Wort,
ein dankbares Herz.

5.

Müdigkeit,
gutes Bett,
ein dankbares Herz.

6.

Guter Schlaf,
Dusche am Morgen,
Wasserrauschen,
Wasserprickeln,
Seifenduft,
ein dankbares Herz.

7.
Kaffee am Morgen,
Toastduft,
Honig,
ein dankbares Herz.

8.

Auf dem Fahrrad,
leicht kühlender Fahrtwind,
flaches Land,
von Natur umhüllt,
eins mit Schöpfung,
ein dankbares Herz.

9.

Schneespaziergang,
Nacht mit Mondschein,
Schnee knirscht,
weiter Glitzerblick,
Kälte wärmt,
ein dankbares Herz.

10.
Frühlingsstrahlen erfrischen,
Gebüsche und Bäume zwitschern und grünen,
Buntes lugt aus brauner Erde,
Nase rotiert vor Duftglück
und ein dankbares Herz.

11.
Zwei dankbare Herzen.

7. Polarlichter

Polarlichter
Farbwunder der Nacht.
Tagsüber da,
nicht gesehen –
nicht bewundert.

Wie vieles:
Es ist da –
nicht gesehen,
nicht gespürt,
nicht gedacht.
Es ist aber da.
Nicht bewundert.

8. Fragen

Fragen

Können wir vom Glauben reden,
ohne gleich Zweifel anzumelden?

Können wir von der Freude an der Bibel reden,
ohne gleich ein „Aber“ nachzuschicken?

Können wir Gott von Herzen dankbar sein,
ohne es dann sofort zu relativieren?

Können wir uns über Jesus Christus freuen,
ohne anzumerken: Er war eben Mensch seiner Zeit?

Ja?
Nein?
Vielleicht?

9. Maranatha

Wenn Jesus morgen käme,
würden wir ihn mit offenen Armen empfangen,
trotz unserer Schuld, unserer seelischen Blindheit?
Mit einem gebrochenen Halleluja?
Mit einem befreiten, fröhlichen Halleluja?
Wie der Vater den verlorenen Sohn?
Warum nicht schon heute?
Maranatha!

Warum?

10. Von jetzt auf gleich

Von gleich auf jetzt
kann das Leben des Menschen eine Wendung nehmen.

Wassermassen, Erdbeben, Feuer zeigen es:
Von gleich auf jetzt
kann das Leben des Menschen eine Wendung nehmen.

Brutale Menschen, einknicken des Körpers und Geistes zeigen es:
Von gleich auf jetzt
kann das Leben des Menschen eine Wendung nehmen.

Gute Menschen kennenlernen, Zukunft öffnet sich:
Von gleich auf jetzt
kann das Leben des Menschen eine Wendung nehmen.

Der Geist nimmt Neues wahr, Erfahrung weitet sich zum: Aha!
Von gleich auf jetzt
kann das Leben des Menschen eine Wendung nehmen.

Herr, lehre uns bedenken, mit Dir den Lebensweg zu gehen,
damit wir weise unser Leben in Leiden und Freuden führen können.

11. Nebel

Nebelschwaden erheben sich
rotgolddurchflutet aus der glitzernden Wiese.

Die letzten Rosen sprühen
ihre ganze Farbenkraft in den blauen Himmel.

Die Amsel flüstert ihr Herbstlied
in dem rotprangenden Feuerdorn.

Die Schwalben sind auf großer Reise,
trinken Europas und Afrikas Lüfte Tag und Nacht.

Schöpfer, Herz und Sinne sind weit,
offen für Deine Natur-Herrlichkeit.

12. Ruhe

Manche Menschen meinen
sie können in sich selbst
durch Aktionen Ruhe finden.
Das ist schön, wenn es gelingt.

Mir gelingt es auf Dauer nicht.
Mir schenkt Gott die Ruhe.
Gott, der mich erschaffen hat,
ruht wirkend mit seinem Geist in mir.

13. Ruhe

Vieles will mich von dir ablenken.
Sorgen, Ängste, Pläne, Freuden, Wünsche.
Wenn ich sie über mich bestimmen lasse,
Wirbeln sie mich wild und wirr umher.
Du bist der Fixpunkt meines Lebens,
wenn Irrwege vor Augen liegen.
Du bist der Ruhepunkt meiner Seele,
wenn Stürme in mich dringen.
Du bist der Maßstab meines Denkens,
wenn kluge Dummheiten herumschwirren.
Du bist die Liebe in meinem Herzen, Gott,
wenn Zorn und Sarkasmus hochploppen.

14. Sterne

Ferne Sterne haben für unsere Erde keinen Nutzen.
Nur die Wissenschaft benötigt sie.
Nur der Mensch – er liebt sie.
Schönheiten der Nacht,
Schönheiten in der Finsternis,
Botschafterinnen Gottes:
Auch in der Nacht, der Finsternis,
schenkt Gott uns kleine Hoffnungslichter.

15. Ausdauer

Um Abgründe zu überwinden;
lernten Menschen Brücken bauen.
Wer angesichts von Abgründen resigniert,
die Menschen ständig produzieren,
kommt nicht weiter.

Wir sind keine Kinder des Abgrunds.
Wir sind Kinder des lebendigen Gottes,
die versuchen, Abgründe zu überwinden,
mit Ausdauer, Phantasie, Ehrlichkeit, Liebe.
Ausdauer und Gelassenheit, Freunde,
auch wenn es schwer fällt, Gelassenheit
und Ausdauer.

16. Zukunft

Miteinander müssen wir in die Zukunft gehen,
nicht gegeneinander.

Rücksichtsvoll und unideologisch müssen wir in die Zukunft gehen,
nicht rücksichtslos von enger Ideologie getrieben.

Respektvoll und ehrlich müssen wir miteinander in die Zukunft gehen,
nicht respektlos und unehrlich.

In Freiheit müssen wir in die Zukunft gehen,
nicht in den selbstgestrickten Fesseln der Alternativlosigkeit.

Einander auf allen Ebenen stärkend müssen wir in die Zukunft gehen,
nicht einander in allen Bereichen schwächend.

Mutig müssen wir miteinander in die Zukunft gehen,
nicht entmutigt und entmutigend.

Auseinandersetzungen achtend müssen wir in die Zukunft gehen,
denn keiner weiß allein den richtigen Weg – die Zukunft ist offen und weit.

Im Licht Gottes müssen wir in die Zukunft gehen.
Gott helfe uns. Amen.

17. Leben

Leben
im Einklang mit sich selbst.
Leben
in Harmonien mit Gott.
Einklang
von Leib, Seele, Geist.
Harmonien –
Gottes Licht, Liebe, Geist, Ich.

18. Lebenswege

Lebenswege.
Glaubenswege.

Weg zum Glauben.
Weg zum Leben.

Gott die Blüten –
nektarreich.

19. Hinübergehen

Wenn wir hinübergehen
vom Sterben in den Tod
können wir nichts mitnehmen:
Keine Güter, keine Gelder
und das Schlimmste ist:
Keine Handys – ist echt Mist.

Aber dennoch dürfen wir uns einsetzen
dafür, dass es den Menschen gut geht,
dass sie im Leben nicht leiden müssen,
dass sie sorglos in die Zukunft gehen.
Ihre Hoffnung allerdings
sind nicht Güter, Gelder, Handys.

Wenn wir hinübergehen
vom Sterben in den Tod
gibt es auch kein Navi, kein GoogleMaps,
kein Wegweiser, der uns leitet:
der Glaube an Gott in Jesus Christus,
führt uns zur Herrlichkeit Gottes.

20. Geschichte

Unsere lebendige politische Geschichte –
Gegenwart und Zukunft werden Geschichte werden –
ebenso unplanbar – um bescheiden zu sein – lebendig.
Ein Kampf unterschiedlicher Mächte.

Politik ist aber nur ein Teil des Zusammenlebens:
ein kleiner aber ein nicht zu verachtender Teil.
Aber nicht darf vergessen und übergangen werden:
Glaube, Kunst, Literatur, Philosophie, Medien…

21. Weihnachtstexte (Vorschläge für die Weihnachtskarten)

Weihnachten

Viele Menschen weltweit
bekommen warme Herzen
bekommen Verstandeslicht
denken sie mit ihrer Liebe
an Gottes Liebe in Jesus Christus.

Mein Gott,
senke mir Liebe
in mein Herz,
sende mir Licht
in den Verstand,
damit ich Dich
liebend
erkenne.

*

Geh in Frieden

Als der Neugeborene
in seiner Krippe lag,
wer wusste dann schon, was Gott in ihm vorhatte?
Wer wusste da schon, welche Bedeutung er
für die Menschen der Welt bekommen würde?

Sein Licht
strahlt in die Finsternis
Sein Licht strahlt in die Welt hinaus.
Sein Licht strahlt in die Herzen Einzelner:

Geh in Frieden
deinen Lebensweg.
Dein Glaube hat dir geholfen.

*

Kerzen leuchten

Die Kerzen leuchten.
Meine Gedanken ziehen zur Krippe hin.

Die Hirten rannten los,
rannten zu der Krippe,
rasten zum warmen Säugling.

Dreißig Jahre lang mussten sie warten,
bis ihre Hoffnung Gestalt annahm.
Doch die Hoffnung veränderte ihr Leben.

Weise folgten die Königlichen dem Stern,
er führte sie zur Krippe,
sie schritten zum schlafenden Säugling.

Dreißig Jahre mussten sie warten,
bis ihr Glaube Gestalt annahm.
Doch der Glaube veränderte ihr Leben.

Meine Hoffnung und mein Glaube,
ihr müsst nicht lange Zeit warten:
Jesus Christus, Du bist in mir drin.

Die Kerzen leuchten.
Meine Gedanken ziehen zu Ihm in mir hin.

*

Weihnachten
Gottes Aufstand
im Säugling und seiner Mutter.

Aufstand
des Glaubens
der Hoffnung
der Liebe
des Lebens
gegen den Tod,
gegen die Lieblosigkeit,
gegen die Resignation,
gegen die Sinnlosigkeit.

Weihnachten
unser Aufstand klein und schwach,
aber im Namen Gottes.

*

Weihnachten
das Hoffnungslicht
durchbricht die Dunkelheit,
der Duft der Liebe
durchzieht die Herzensräume,
Glaubensfreude
durchdringt die kalten Welten.
Weihnachten
wir ahnen es:
Es muss nicht bleiben
wie es ist und wie es war,
denn Gott ist uns in Christus nah.

*

Still strahlt
das Kerzenlicht in die Finsternis.

Das Kind in der Krippe,
in Armut geboren,
die Sorgen der Eltern
nimmt es nicht wahr.

Hutzelig und geboren liegt es da.
Es vertreibt deren Sorgen
für einen Augenblick: Glück.

Mit einem Augenblick Glück
vertreibt es die Sorgen der Menschen.
Hutzelig und geboren ist Gott uns nah.

Still strahlt sein Licht in
die Menschenfinsternis.

*

Klang

Seit der Nacht der Nächte,
der Nacht, in der Christus geboren wurde,
der Nacht, in der Gott Mensch wurde,
klingt ein wunderbarer Klang
durch die Finsternisse dieser Welt:
der Klang von Glaube, Hoffnung, Liebe.

Dieser wunderbare Klang,
stärkt, ermutigt, erfreut, belebt,
bis er in den Morgen hineinvibriert,
den Morgen aller Morgen,
den Gott herbeiführen wird,
den Gesang des vollkommenen Lebens,
den Gesang des Glaubens, der Hoffnung, der Liebe.

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22. Amen

Jedes Amen
beendet nicht das Gebet.
Jedes Amen
ist ein Wegweiser
zum nächsten Gebet,
das uns begleitet
in dem Gebetsleben.

23. Kirche

Eine Kirche,
die in ihrem Wesen,
die in ihrem Auftreten,

nicht missionarisch ist –
gesendet von Jesus Christus,

nicht werbend ist –
für Jesus Christus,

nicht Weg weisend ist –
zu Jesus Christus,

verfehlt ihren Zweck,
verfehlt ihren Auftrag,
verfehlt ihr Dasein.

Darum:
Lasst Jesus Christus in uns wirken,
wirken wir im Namen von Jesus Christus.

24. Gott gehören

Wir gehören Gott.
Das genügt.
Wir hören.
Wir lernen.
Wir danken.
Im Herzen bewegt,
bewegt im Verstand.
Das genügt.
Wir gehören Gott.
Dir, Gott.

25. Wunder

Kein Gott ist da.
Wunder bleiben aus.

Ja
und
nein.
Nein.

Ohne Gottes Kraft
sind wir ausgeliefert.
Mit Gottes Kraft
sind wir stark.

Unerwartetes
Wunder.

26. Liebe

Schau ich meine Liebe zu Christus an,
sehe ich leider nicht viel.
Mehr Liebe sehen möchte ich in mir.

Schau nicht auf die Liebe in dir.
Schauf auch die Liebe Jesu zu dir.
Schau, deine Liebe wächst.

27. Gott-Handy

Das allwissende Handy,
das alles könnende Handy,
das immer da seinde Handy,
das mit aller Welt verbindende Handy,
das mich wegweisende Handy
das mich in meinen Likenden helfende Handy –
es ersetzt Gott, soll Gott ersetzen.

Gott ist mir sogar näher als ein Smartphone.
Ich muss nicht einmal eine Fingerbewegung machen,
um ihm zu sagen, wie es mir geht.
Mit der Welt verbindet mich das Gebet.

Nur ein kleiner Spaß,
denn Gott ist nicht vergleichbar mit einem Handy.
Aber manche versuchen,
ihn zu ersetzen durch das allwissende Handy,
das alles könnende Handy…

28. Träume

Träume.
Träume sind schön.
Träume – Lebensträume sind Antrieb.
Träume – kleine Flucht-Orte im Alltag.
Träume – irreale Wirklichkeiten.

Träume
können auch Leiden verursachen:
ideologische Träume, die andere zwingen,
Alpträume, die nächtliche Infarkte bewirken,
Träume, die irreleiten und verwirren.

Träume
die Bibel ist gefüllt mit Träumen:
Träume, die retten, Wahrheit erkennen,
Träume, die Wege weisen,
Träume von Gott gesandt.

29. Machtverzicht

Das Sterben Jesu am Kreuz zeigt:
Gott rettet durch Machtverzicht.
Dass Gott durch Machtverzicht rettet,
erkennt der Glaube.

Das Sterben Jesu am Kreuz zeigt:
Gott handelt rettend mächtig durch Machtverzicht.
Dass Gott verborgen mächtig handelt,
erkennt der Glaube.