Je mehr man für Wunder offen ist,
desto mehr kann man Wunder entdecken.
Je mehr man Wunder erwartet,
desto mehr kann man in anderen Wunder
sehen.
Je mehr man für Wunder bereit ist,
desto mehr kann man anderen ein
Wunder sein.
Wie kommt es, dass Materie lebt? Alles, was besteht, besteht aus ein paar Elementen, chemischen Verbindungen. Wie kommt es, dass das leben kann? Lieben, denken, fühlen kann? Auch wissenschaftlich gesehen: Es ist ein Wunder.
Leben – Leben ist ein Wunder.
Christen sind nicht Verkünder des Todes, auch wenn man manchmal gerade im November den Eindruck bekommen könnte. Das Wunder unseres Glaubens besteht darin, dass wir einen verkündigen dürfen, der durch den Tod hindurch gegangen ist und – lebt!
Das Kreuz wurde für unsere Gesellschaft ein Zeichen des Todes. Doch bedeutet das leere Kreuz: Jesus Christus ist von Gott auferweckt worden – und wer das Wunder Gottes für sich annimmt, der wird auch auferweckt werden.
Das Zeichen des Lebens, das Kreuz, wurde zu einem Trauerzeichen. Doch für diejenigen,
die hinter die Trauer schauen können,
die durch den Tränenschleier hindurch sehen können,
deren Glaube den Verfall durchdringt,
bedeutet es: Jesus Christus lebt – und mit ihm lebe ich – und ich werde ewig leben – mit ihm.
Wie das?
Sollte Gott, der Materie leben lässt, nicht auch Tote in seine Herrlichkeit führen können?
Christen ahnen, wissen aber nicht nur um die kommende Auferstehung. Die kommende Auferstehung hat Auswirkungen auf die Gegenwart.
Der große Papst Johannes Paul II. hat unterschieden zwischen der Kultur des Todes und der Kultur des Lebens. Die Kultur des Todes sucht das Verderben anderer Menschen, die Erniedrigung, die Tötung, den Hass, die Feindseligkeit, den Zorn, Unrecht und Ungerechtigkeit, das Geschwätz und Gerücht.
Christen sollen jedoch Botschafter der Kultur des Lebens sein. Gott wird ihnen Leben schenken, darum schenken sie schon auf der Erde Leben. Menschlichkeit, große Menschlichkeit ist das, was Christen auszeichnen sollte und auch vielfach auszeichnet: Für Frieden, Gerechtigkeit, Liebe – alles Gute, das sie für sich selbst wünschen, das geben sie weiter, wenn sie wirklich Jesus Christus nachfolgen. Und das weltweit. Auch wenn sie dafür viele Anfeindungen erleben und durchstehen müssen, Verfolgungen, Druck, Benachteiligungen.
Christen sind Botschafter für das Leben – gegen all die Todesmächte. Aber nicht alles nur gefühlig, sondern verantwortungsvoll.
Wer möchte mit Botschafter für das Leben sein? Gerade auch im tristen November?