24.12.2023-21.10.2023

Der Alltag ist dominant.
Erinnern wir uns in ihm an Gott?
Er wartet auf uns.
Er zieht uns mit unserer Sehnsucht.
Er zieht uns mit unserer Hoffnung.
Er drängelt uns in unseren Problemen.
Er lockt uns.

Unser festes Weltbild ist dominant.
Denken wir manchmal daran,
dass Gott es durchbrechen will,
mit unseren Sehnsüchten,
mit unseren Hoffnungen,
mit unseren Problemen?
Er lockt uns.

2. Warten

Die Zeit des Wartens.
Die Zeit des Wartens auf Gott.

Die alttestamentliche Zeit:
Wann wird ER kommen, die Zeiten zu wenden?
Die christliche Zeit:
Wann wird ER kommen in Herrlichkeit?
Aller Menschen Zeit:
Wann wird ER kommen, Herz, Sinne und Verstand
zum Frieden, zur Gerechtigkeit zu wenden?

Die Zeit des Wartens.
Die Zeit, sich Gott zu öffnen.

Gott bringt Licht in die Welt.
Ohne Gott verkrampfen wir uns
in die jeweilige Gegenwart,
und in unserem Versagen.

Gott bringt Licht in die Welt:
durch und in Jesus Christus,
durch seinen Heiligen Geist,
durch die, die zu ihm gehören.

Gott bringt Licht in die Welt:
durch sein wunderbares Wort,
durch gespürte Taufe und Mahl,
durch befreiende Vergebung.

Gott bringt Licht in die Welt:
wir haben in ihm Frieden,
wir haben in ihm Freiheit,
wir haben in ihm Herrlichkeit.

4. Auf den Weg machen

Die Weisen blieben und bleiben nicht am Ort:
Sie machen sich auf den Weg zum Leben.

Die Hirten blieben und bleiben nicht am Ort:
Sie machen sich auf den Weg zum Leben.

Die Eltern blieben und bleiben nicht am Ort:
Sie machen sich auf den Weg zum Leben.

Menschen aller Zeiten blieben und bleiben nicht am Ort:
Sie machen sich auf den Weg zum Leben.

Sie machen sich auf den Weg zum Leben:
Gott in Jesus Christus zu finden.

5. Am Anfang

Am Anfang war das Wort Gottes.
Das Wort war Jesus Christus.

Jesus Christus,
die Fülle der Zeit.

Die Fülle der Zeit
ereignet sich ununterbrochen.

Der Geist Gottes
füllt alles Sein.

Die Fülle der Zeit wirkt
in jeglicher Vergangenheit.

Die Fülle der Zeit wirkt
in jeglicher Gegenwart.

Die Fülle der Zeit wirkt
in jeglicher Zukunft.

Am Ende wird erkannt
die Fülle der Zeit, das Alles in Allem.

In Jesus Christus.

6. Adventus Domini

Adventus Domini.
Ankunft des Herrn.
Feierfreude: Ankunft als Kind Gottes
in die Dunkelheit der Welt.
Vor langer Zeit. Erinnerung.

Weihnachten.
Erwartungsfreude: Die Ankunft
der Herrlichkeit Gottes.
Das Ende der Zeiten der Dunkelheiten.
Am Ende der Zeiten.

Adventus Domini.
Ankunft des Herrn.
Erwartungsfreude und Feierfreude:
Ankunft Gottes in die Herzen der Menschen.
Jetzt.

7. Wunder-Erwartung

Die frommen Menschen von Nazareth
wollten Jesus töten, weil er ihrer Frömmigkeit nicht entsprach.
Sie wollten ein Wunder sehen und noch eins.
Sie wollten ganz bestimmte Wunder sehen.

Und dann sahen sie ein Wunder,
und sie sahen noch eins und noch eins.
Wunder, die sie nicht erwartet hatten,
ob sie diese als ein Wunder erkannten?

Er beugte sich nicht ihren Erwartungen.
Er beugte sich nicht ihrer Macht.
Sie vermochten ihn nicht zu töten.
Es war noch nicht die Zeit.

Es war noch nicht die Zeit
des Todes, der ins Leben führt.

Die unfrommen und frommen Menschen von heute
wollen Jesus töten, weil er ihrem Verstand nicht entspricht.
Sie wollen ein Wunder sehen und noch eins.
Sie wollen ganz bestimmte Wunder sehen.

Und dann sehen sie ein Wunder,
und sie sehen noch eins und noch eins.
Wunder, die sie nicht erwartet haben,
ob sie diese als ein Wunder erkennen?

Er beugt sich nicht ihren Erwartungen.
Er beugt sich nicht ihrer Macht.
Sie vermögen ihn nicht zu töten.

Es kommt die Zeit,
die in Gottes Herrschaft führt.

8. Glaube

Ist uns Glaubenden wirklich ganz bewusst,
spürbar bis in die letzte Faser unseres Wesens,
dass Gott gegenwärtig ist, in und um uns?

Wenn wir das mit Herz und Verstand wüssten,
würde sich dann an unserer Weltsicht nicht vieles ändern?

Gott, hilf uns zuzulassen, in Deinem Geist zu leben,
in Angst Dir vertrauend, in Freude Dich lobend.

9. Riten

Viele Riten haben uns im Alltag verwoben.
Wenn ich mich verabschiedet habe,
zünde ein Liebes-Ritus-Licht an
und denke dankbar daran,
denn du weißt es im Geist,
trotz aller krampfenden Schmerzen:
Begraben in Erde
hinein in Himmel.
Erfüllte Weite
die Seele befreite:
Ich bin im Licht,
das Christus ist.

10. Beweis

Glaubende müssen beweisen,
dass es Gott gibt?

Nichtglaubende müssen erst beweisen,
dass der Verstand überhaupt in der Lage ist, Gott zu beweisen.

Denken – elektrisch geladene Teilchen, biochemisches Etwas. Seit Jahrtausenden auf Irdisches fokussiert und programmiert.

Darf im Glauben weiter blicken –
hin zu dem Schöpfer.

11. Leiden

Jeder leidet sein eigenes Leiden.
Niemand kann das Leiden des anderen ganz versteh´n.
Jeder stirbt sein eigenes Sterben, geht hinein in den ihm eigenen Tod.

Auch wenn es das eigene Leiden ist,
auch wenn es das eigene Sterben ist,
so gehören sie doch nicht mir.

Sie gehören zu mir – aber nicht mir.
Wie begegne ich diesem Anderen, diesem Fremden in mir?
Sehe ich sie als Zerstörer an – als Wegweiser?

Gott segne Euch auf Eurem Weg zu ihm,
dem Weg zum Leben, Leben in ihm in Ewigkeit.

12. Geschenk des Glaubens

Geschenk des Glaubens.
Annahme verweigert.

Begegnung mit dem auferstandenen Jesus Christus.
Den und das gibt es nicht.

Leben und Weltbild werden verändert.
Hirngespinst.

Geschenk des Glaubens.
Begegnung erlauben.
Leben verändern.

13. Zukunft

Wir kannten uns nicht.
Wir beide sprachen
über die Zukunft
in diesem Leben
auf schöner Erde.
Du hattest keine.
Wir wussten es nicht.
Nun bist Du in ihr.
Christus: die Zukunft.

14. Gott

Von Gott wird viel gesprochen:
Alle Religionen haben denselben Gott,
alle Religionen sprechen von Gottes Liebe,
alle Religionen sagen: Wir sollen gut zueinander sein.

Das sind Fake News.
Das weiß jeder Mensch, der sich ein wenig damit beschäftigt.
Aber auf einen Allerweltsgott kann man sich so wunderbar schön einigen.
Alles so schön bunt hier!

Aber wehe!:
Bringe nicht Jesus Christus ins Spiel!
Der Glaube an Jesus Christus verdirbt den schönen Religionsreigen!
Arroganz der Christen – ihr missionarischer Kolonialismus!
Christus der Weg, die Wahrheit, das Leben – eine Bombe für die friedfertigen Religionen!

Dann also: nur Gott!
Den gibt es zwar nicht –
aber den nichtexistenten Gott der Religionen,
den lasset uns fördern und feiern.

Letztlich aber:
Lasst uns Gott und Religionen ersetzen.
Diese bringen nur Unfrieden.
Wir sind die wahren Friedensbringer.
Lasset uns anbeten: uns!

Die Liebe Gottes in Jesus Christus
bewahre eure Herzen und Sinne und den Verstand.
Amen.

15. Gehirn und Sinne

Das Gehirn kann nicht hören, sehen, fühlen, sprechen, riechen.
Die Ohren können nicht hören,
die Augen können nicht sehen,
die Haut kann nicht fühlen,
der Mund kann nicht sprechen,
die Nase kann nicht riechen.

Wie kommt es, dass wir all das dennoch können?
Es ist nur das Zusammenspiel von Gehirn und Sinnesorgane.
Nur das Zusammenspiel.
Aber woher kommt es?
Ich liebe es
zu staunen
über die Schöpfung,
und es wächst
der Dank.

16. Bibel

Kann es sein,
dass die Bibel die einzige Heilige Schrift ist,
die Gottes Liebe zu uns Menschen zeigt,
sie uns zusagt, leben lehrt?
Eine Herausforderung
durch den Geist Gottes
für uns Christen.

17. Hass

Menschen, die Hass verbreiten,
Unruhe und Gemeinheiten,
zeigen, dass sie ihren
von Gott geschenkten Geist
missachten und verachten.
Sie lassen ihre Seele verkümmern, verkommen,
sie verflüchtigt, wird ungreifbar, verschwommen.

18. Löwenzahn-Mission

Der Löwenzahn ist Vorbild:

Wenn Menschen nicht wollen,
dass Du an Deinem Platz wächst,
dann säe Dich aus
und wachse an anderen Plätzen.

Auch das nennen Christen:
Missionarisch leben.
Wenn Menschen Dich ablehnen,
erobert Christus andere Herzen.

Wie Jesus sagte:
Wenn sie euch nicht wollen,
schüttelt deren Staub von den Füßen,
zieht einfach weiter.

Ein Löwenzahnschirmchen
hinterlasse aber
an dem Ort, den du verlässt,
im Herzen der Menschen.

Es geht auf.
Vielleicht.
Irgendwann.
Geduld.

19. Gottes Wirken

Der Mensch denkt.
Gott lenkt.
Das bedeutet:
Der Mensch trägt keine Verantwortung.

Gott tut nichts,
der Mensch tut alles.
Das bedeutet:
Verteidigung Gottes,
Überhöhung des Menschen.

Früher dachte ich in schwarz-weiß.
Heute weiß ich aufgrund von Erfahrungen:
Es muss irgendwie anders sein.
Gott kann aus bösem Tun des Menschen Gutes machen.

Aber das ist nicht alles – Gott wirkt:
im persönlichen Leben, in der Weltgeschichte.
Gott wirkt durch Glaubende und Nichtglaubende.
Gott wirkt unabhängig vom Glauben und Nichtglauben.

Beides ist Realität.
Beides schließt einander aus.
Wie ist es zusammenzudenken:
Gottes Wirken – Verantwortung des Menschen?

Erkennen ist ein Prozess.
Niemals abgeschlossen.
Wir sind auf dem Weg zur Wahrheit.

Wenn Gott die Geschichte lenkt:
Müssen wir in Verantwortung hellhörig werden:
Wirtschaftskrisen, Epidemie, Kriege, Naturkatastrophen.

Wenn Gott das Einzelgeschick lenkt:
Müssen wir in Verantwortung hellhörig werden.
Näher, mein Gott, zum Nächsten und zu Dir.

20. Verlust

Glaube ersetzt nicht den Verlust eines lieben Menschen.
Glaube ist die Brücke,
die nach dem Verlust des lieben Menschen,
uns über Abgründe führen kann.

21. Unrecht

Wie viele Menschen werden alltäglich
geschunden: entführt, vergewaltigt, verprügelt, erniedrigt,
zu Unrecht beschuldigt, gezwungen, gegen ihr Gewissen zu handeln,
nicht allein durch staatliche Kriminelle in den Folterkammern dieser Welt
und durch private Kriminelle, deren Grausamkeiten sich keiner entgegenstellt.
Sondern auch durch Alltagsmenschen.
Alltagsmenschen, die sich am Leiden anderer ergötzen,
die sich daran berauschen, andere zu erniedrigen,
die spuckend, schlagend tretend auf Menschen eindreschen,
die mit dem Mob johlend und schreiend mit Steinen werfen,
an Haaren durch den Dreck ziehen, die Kleidung zerfetzen,
die Haut zerfetzen, Arme verdrehen, an Füßen zerren,
belügen, betrügen, verantwortungslos, verwirren,
das wehrlose, trockene Schluchzen
ungehört – angesichts des Massengelächters.
Täglich.

Oh Gott!
Im Namen Jesu gibt es so viel zu tun
gegen die Sünde von uns Menschen.

22. Licht-Metaphysik

Licht – Farbe – Strahlen – Reflektieren
Mir geht ein Licht auf – Erleuchtung

Gott ist das Licht – Deus lux est – ὁ θεὸς φῶς ἐστιν
Deus lux est – Deus non est lumen

Christus – Licht aus Licht: Ich bin das Licht
εἰμι τὸ φῶς τοῦ κόσμου – ego sum lux mundi

Plotin – Dionysios Areopagita – Bonaventura –
bunte Lichtfluten gotischer Kathedralen

Streben der Pflanzen nach Licht (lumen)
Streben der Menschen nach Licht (lumen und lux)

Lichtmetaphysik – Schönheit – Edelsteine – Farben
Neues Jerusalem – φῶς ἐκ τοῦ οὐρανοῦ

23. Allerheiligen

Feiern wir das Licht der Heiligen,
das schon über das Dunkel der Angst gesiegt hat.
Feiern wir die Menschen,
die in Jesus Christus ihr Leben gefunden haben.

Christen leben im Dunkel und legen über das Dunkle das Licht.
Sie durchdringen Kultur des Todes mit der Kultur des Lebens.
Sie stellen dem Grauen die Hoffnung auf den lebendigen und liebenden Gott entgegen.
Christen – eine ständige Herausforderung für alle Todeskultler.

24. Gesang

Ununterbrochen zwitschert leise die Amsel
im bunten Herbstbeerenstrauch.
Sie verteidigt kein Frühlingsrevier.
Sie ist im Jetzt und Hier,
es muss ihr Loben sein.
Ihr Herz ist voll Gesang. 
Meint der Apostel das
mit beten ohne aufzuhören?

25. Tränen

All Tränen, die nicht erhörten Gebete,
offenbaren den Durst,
den die Welt nicht stillen kann –
sie richten sich allein auf Gott hin
und hoffen auf die Quelle des Lebens.

26. Machtverzicht

Das Sterben Jesu am Kreuz zeigt:
Gott rettet durch Machtverzicht.
Dass Gott durch Machtverzicht rettet,
erkennt der Glaube.

Das Sterben Jesu am Kreuz zeigt:
Gott handelt rettend mächtig durch Machtverzicht.
Dass Gott verborgen mächtig handelt,
erkennt der Glaube.

27. Weg – Wahrheit – Leben

Glaubende wissen mit dem Evangelisten Johannes:
Jesus ist der Weg. die Wahrheit, das Leben.

Weil Jesus der Weg ist,
können die, die ihm folgen,
nie ihren Lebensweg verlieren.

Weil Jesus die Wahrheit ist,
können wir unseren Lebenskompass
immer wieder nach ihm ausrichten.

Weil Jesus das Leben ist,
wird die Kultur des Todes
nicht über Glaubende siegen können.

Er ist der Weg – nicht ich bin es.
Er ist die Wahrheit – nicht meine Meinung ist es.
Er ist das Leben – auch derer die sterben, gestorben sind.

28. Träume

Träume.
Träume sind schön.
Träume – Lebensträume sind Antrieb.
Träume – kleine Flucht-Orte im Alltag.
Träume – irreale Wirklichkeiten.

Träume
können auch Leiden verursachen:
ideologische Träume, die andere zwingen,
Alpträume, die nächtliche Infarkte bewirken,
Träume, die irreleiten und verwirren.

Träume
die Bibel ist gefüllt mit Träumen:
Träume, die retten, Wahrheit erkennen,
Träume, die Wege weisen,
Träume von Gott gesandt.

29. Tränen

Der Fluss der Tränen,
die wir Menschen weinen,
hat ihre Quelle in der Sehnsuchtswelt,
in der Welt des Friedens, der Gerechtigkeit, der Liebe.
Der Tränenfluss fließt.
um diese wieder neu zu bewässern.
Doch fließt er oft durch Wüsten . 

Wenn Gott unter den Menschen wohnen wird,
wird er alle Tränen von ihren Augen abwischen:
Der Tod wird nicht mehr sein,
keine Trauer, keine Klage, keine Mühsal.
Denn was früher war, ist vergangen.
 (Apk 21,4)

30. Handy

Das allwissende Handy,
das alles könnende Handy,
das immer da seiende Handy,
das mit aller Welt verbindende Handy,
das mich wegweisende Handy
das mich in meinen Likenden helfende Handy –
es ersetzt Gott, soll Gott ersetzen.

Gott ist mir sogar näher als ein Smartphone.
Ich muss nicht einmal eine Fingerbewegung machen,
um ihm zu sagen, wie es mir geht.
Mit der Welt verbindet mich das Gebet.

Nur ein kleiner Spaß,
denn Gott ist nicht vergleichbar mit einem Handy.
Aber manche versuchen,
ihn zu ersetzen durch das allwissende Handy,
das alles könnende Handy…

31. Identität

Manche finden ihre Identität darin,
dass sie von anderen körperlich begehrt werden;
dass sie sich selbst verschönern – für sich allein;
manche finden sie in ihrer intellektuellen, beruflichen,
familiären, sportlichen, finanziellen Leistung;
andere, indem sie sich selbst zu genügen meinen,
andere in ihrer Macht,
andere in Rechthaberei und Gewalttätigkeit,
andere, indem sie sich in den Mittelpunkt stellen,
andere in ihrer Liebe zu ihrem Haustier,
andere, indem sie anderen helfen,
andere in ihrer Liebe zu einem Menschen, zu ihren Kindern,
andere, indem sie Wissen aufhäufen,
andere finden sie in den Likes ihrer Internetauftritte,
andere, indem sie sich als Kinder Gottes wissen.
Alle, indem sie sich anpassen –
aber doch besonders sein wollen.
Und ich?
In den Überschneidungen.

32. Tag Gottes

Das Mittagslicht
überwand hellleuchtend
die langen Schatten.

Jetzt sind sie wieder da,
die langen Schatten.
Auch ich werfe sie.

Sie werden wieder überwunden werden.
Sie werden wieder stark.
Immer wieder.

Sei mutig Licht gegen die Schatten.
Bis der große Tag anbricht.
Der Tag Gottes.

33. Glaube

Glaube ist keine Gedankenspielerei.
Glaube ist Gemeinschaft mit Gott.
Glaube ist Ergriffensein von Gottes Liebe.
Mit Herz und Verstand dieser Liebe Gottes
nachsinnen, nachspüren – das ist Glaube.

34. Triumph

Du sagst:
Als Christen nicht triumphierend auftreten!
Warum sollten wir nicht?
Wir sollten!

Nicht, weil wir so klasse sind,
sondern den wunderbaren Gott kennen und loben,
mit Freude und Dankbarkeit, mit Glauben und Zuversicht.

Nicht, weil wir so klasse sind,
sondern mit stärkenden, mahnenden und liebenden
Worten und Taten versuchen wir, Menschen zu helfen,
ohne zu resignieren, ohne sich kleinkriegen zu lassen.

Lobend leben:
In der Kraft Gottes, mit Freude und Dankbarkeit, Glaube und Zuversicht.

35. Angst

Jesus Christus
hat Angst vor dem Tod genommen,
indem er Leben schenkt, ins Leben ruft;
hat Angst vor dem Leben genommen,
indem er uns begleitet, in seinen Spuren gehen lässt;
hat Angst vor Menschen genommen,
indem er uns Liebe und Gerechtigkeit schenkt.

36. Warten

Warten.
Wer will heute noch warten?
Warten.
Viele müssen warten.
Warten.
Und sie werden ungeduldig, aggressiv.
Warten.
Sie lenken sich ab.
Warten.
Gott lässt auf sich warten.
Unmöglich!
Dass kann kein Gott sein!
Der auf sich warten lässt.
Der mich warten lässt.
Der uns warten lässt.
Warten.
Warten.
Warten.
Auf Gott,
der kam.

37. Schöpfung und Mensch

Wir Menschen sind Teil der Schöpfung.
Wir sind nicht der Schöpfer der Natur.
Wir stehen in ihr.
Wir stehen nicht über sie.

Sie ist kein Zufall.
Sie ist aus Gottes liebendes Wort entstanden.
Es werde –
und es ward.

Sie endet nicht im Nebel der Vernichtung.
Sie endet in dem, der kommen wird,
der seine Schöpfung vollenden wird,
seine Schöpfung, auch wir, in ihm.

Ehrfurcht haben vor dem Leben.
Ehrfurcht haben vor der Schöpfung –
bedeutet: Wir stehen in ihr.
Wir stehen nicht über sie.

Der Mensch als homo faber,
der Mensch als homo oeconomicus,
der Mensch als Naturschützer,
vergisst das häufig, wenn nicht: immer.